Liebe Kolleginnen und Kollegen,
seit Jahren und Jahrzehnten ist die hohe Belastung in Gesundheitsberufen bekannt und die steigenden Krankheitsausfälle belasten uns alle jeden Tag. Dennoch entscheiden sich Jahr für Jahr junge und jung gebliebene Menschen dazu, einen Beruf in eben jenem kaputten System zu erlernen.
Trotz der Möglichkeit eines Antrags auf Ausbildungsverlängerung möchte die Dienststelle nun den Weg der fristlosen Kündigung bei Auszubildenden gehen. Bisher war es im UKA nie ein Problem dem Antrag auf Ausbildungsverlängerung stattzugeben, um die Ausbildungsinhalte vollumfänglich abbilden zu können. Am Ende sollte die Nachwuchsförderung und Personalbindung das höchste Ziel sein.
Jetzt wurde jedoch mehreren Auszubildenden nach zweieinhalb Jahren Ausbildung von der Uniklinik ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung fristlos gekündigt.
Hinzu kommt, dass eine der betroffenen Personen ein Mitglied der gewählten Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) ist. Diese Person wurde von den Auszubildenden über die ver.di-Liste gewählt und hat in der kurzen Amtszeit seit dem 30. Juni 2023 versucht, die Ausbildungsbedingungen im Haus strukturell zu verbessern. Auch diese Besonderheit scheint für unseren Vorstand kein Gewicht zu haben.
Die ver.di-Betriebsgruppe steht solidarisch an der Seite der Auszubildenden und lehnt das Verhalten der Dienststelle entschieden ab. Es ist unglaublich, dass ein so großer Ausbildungsbetrieb wie die Uniklinik Aachen so mit den Fachkräften von morgen umgeht. Wir können nicht nachvollziehen, dass Auszubildende wegen Fehlzeiten fristlos gekündigt werden, deren gesamte Existenz an dem sowieso schon geringen Ausbildungsentgelt hängt. Statt einer Fürsorge seitens des Ausbildungsbetriebs wird hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Anstelle der dringend notwendigen Förderung von Nachwuchs sehen wir hier ein Bild von Ignoranz und Intoleranz für die individuellen Lebensumstände der Beschäftigten.